Arbeitszeugnisse sollen wohlwollend formuliert sein. Schließlich soll ein Arbeitszeugnis dem Arbeitnehmer helfen schneller eine neue Stelle zu finden. Aber was genau heißt eigentlich wohlwollend? Denn die Note „sehr gut“ muss in einem Arbeitszeugnis nicht vergeben werden, außer der Arbeitnehmer hat tatsächlich Spitzenleistungen erbracht. Leider werden Arbeitszeugnisse häufig durch Unwissenheit bzw. falscher Interpretation des Geheimcodes immer wieder schlecht geschrieben. In diesem Beitrag erfährst du mehr über die Geheimcodes im Arbeitszeugnissen und wie du ein professionelles Arbeitszeugnis erstellen kannst.
Geheimcodes im Arbeitszeugnis
Die Geheimcodes in Arbeitszeugnissen klingen alle immer sehr nett formuliert doch welche Schulnote verbirgt sich tatsächlich hinter Formulierungen wie „…zur vollen Zufriedenheit.“ Oder „Das Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten war vorbildlich.“
Da es meist nur kleine Formulierungen sind, die aber oft eine große Auswirkung auf dein Zeugnis haben können, habe ich dir einige Beispiel-Formulierungen mit der entsprechenden Schulnote herausgesucht:
Sehr gut:
… erledigte die Aufgaben stets selbstständig mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit.
… verfügt über hervorragende und fundierte Fachkenntnisse.
… erzielte herausragende Arbeitsergebnisse und zeigte außergewöhnliches Engagement.
Gut:
… arbeitete stets zuverlässig und äußerst gewissenhaft.
… Verhältnis zu Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden war stets einwandfrei.
… erledigte die Aufgaben mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit.
Befriedigend:
… arbeitete gewissenhaft und zuverlässig.
… verfügt über solide Fachkenntnisse.
… erfüllte die Erwartungen in jeder Hinsicht.
Ausreichend:
… hat alle übertragenen Arbeiten ordnungsgemäß erledigt.
… hat alle Aufgaben mit Sorgfalt und Genauigkeit erledigt.
… zeigte keine Unsicherheiten bei der Ausführung seiner Aufgaben.
Mangelhaft:
… zeigte er sich den Belastungen gewachsen.
… hat alle Aufgaben allgemein mit Sorgfalt und Genauigkeit erledigt.
… entsprach im Allgemeinen den Anforderungen.
Nachteile von unprofessionellen Arbeitszeugnissen
Kleinere Unternehmen haben oft nicht keine Personalabteilung oder die notwendige Kompetenz, um ein solches Arbeitszeugnis zu erstellen. Oft werden daher die Arbeitnehmer darum gebeten beim ausscheidenden Ihr Arbeitszeugnis selber zu formulieren und dem Arbeitgeber zur Unterschrift vorzulegen. Meist ist es aber auch der Zeit geschuldet, da bestimmte fristen eingehalten werden müssen. So solltest du dein Arbeitszeugnis innerhalb von vier Wochen nach dem Ausscheiden aus dem Betrieb erhalten. Schließlich ist dies ein wichtiges Dokument, mit welchem du dich weiter bewerben kannst.
Allerdings kann durch die oben genannten Gründen schnell mal ein unprofessionelles Arbeitszeugnis erstellt werden, welches bei anderen Unternehmen einen negativen Eindruck hinterlassen kann. Natürlich könntest du dann dein Arbeitszeugnis noch einmal zur Korrektur dem Unternehmen vorlegen, dies nimmt aber wieder eine gewisse Zeit mit sich. Auch kann dies dann zu Streitigkeiten mit allen Parteien führen, obwohl du im Guten mit der Firma auseinander gegangen bist. Um dem vorzubeugen, gibt es sogenannte Zeugnismanager oder Zeugnisgeneratoren.